Anja Stork

23.11.2015

Erfolgreicher World Usability Day in München

Am 12. November trafen sich weltweit Informationsarchitekten, Konzepter, UX-Designer, Usability-Spezialisten und Produktmanager anlässlich des World Usability Day´s, der von der internationalen UXPA seit 2005 jährlich initiiert wird. Nach dem ich im letzten Jahr beim WUD in Bonn selbst einen Vortrag gehalten habe, war ich in diesem Jahr Mitglied des Organisationsteams für die Veranstaltung in München.

Das zentrale Thema in diesem Jahr war „Innovation“. In München haben wir das zum Anlass genommen, Münchner Unternehmen die Möglichkeit zu geben ihre Ideen und Innovationen dem Münchner Publikum zu präsentieren. So wurde in diesem Jahr ein Event mit Impulsvorträgen, Case Studies und Workshops von Experten aus dem Münchner Raum geplant.

Gleich zum Auftakt gab Michael Bartl, Vorstandsmitglied der HYVE AG, in seinem Vortrag Die “Neue Offenheit” – Der Wandel von Innovationsmodellen im digitalen Zeitaltereinen Überblick welche Innovationen uns in Zukunft vermehrt beschäftigen werden. So wird u.a. deutlich, dass die Entwicklungen der selbstfahrenden Autos nicht nur große Potentiale für die Auto-Industrie bieten, sondern der „Run“ auf die perfekte Innenausstattung und die Freizeit der Fahrer bereits begonnen hat. Schließlich verbringt der durchschnittliche Autofahrer 2 von 52 Wochen pro Jahr im Auto. So engagieren sich nicht umsonst mediale Spezialisten wie Apple und Google in diesem Wirtschaftszweig. Dank Open Innovation nehmen auch die Kunden massiv Einfluss auf Innovationen.

Wie die konsequente Integration von Nutzern zu erfolgreichen Produkten führt, erklärten Henning Brau und Mirco Winde von der BSH Hausgeräte GmbH in ihrem Vortrag „Home Connect – Eine UX Journey vom ersten Scribble zum Design Award“. Durch ein agiles, leanes und konsequent nutzerzentriertes Vorgehen entstand mit Home Connect ein erfolgreiches Produkt, das letztendlich mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet wurde. Aber noch viel wichtiger, dieses Pilot-Projekt hat innerhalb des riesigen Konzernes die Wege geebnet, so dass auch zukünftig nutzerzentriert Produkte entwickelt werden können.

Parallel konnten im ersten Workshop die Teilnehmer selbst Erfahrungen in der Entwicklung von innovativen Produkten sammeln. Lorena Meyer von der eResult GmbH leitete den Workshop „Design Studio“. Hierbei handelt es sich um eine Methode, die dabei hilft, innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Ideen zu generieren und diese im Team zu überprüfen. Umso interdisziplinärer das Team, umso vielfältiger die Ergebnisse.

Workshop Design Studio

Welche Potentiale die Einführung von Touch-Displays bei der Maschinenbedienung haben, erläuterte mein Kollege Josef Jaud in seinem Vortrag „Industrie-HMI und User Experience – 2 Welten prallen aufeinander“. Er erklärte anhand von Beispielen aus einer Case-Studie, wie durch die neuen visuellen Möglichkeiten von Touch-Displays, mentale Modelle aus der realen Benutzung in Visualisierungen von Interaktionen überführt werden können. Überzeugt euch selbst und schaut euch den Prototypen hier an.

In den folgenden Vorträgen standen die Erfahrungsberichte der Referenten im Vordergrund. So berichtete Wolfram Nagel von der SETU GmbH in seinem Vortrag „Content Design und UI Architektur für Multiscreenprojekte“, dass Inhalte, User Interfaces und Workflows für einen erfolgreichen Multi-Screen-Auftritt nach ähnlichen Mustern modular und strukturiert geplant sowie aufgebaut werden müssen – vergleichbar mit den Bausteinen in einem Baukastensystem. Und Lisa Daske von der msg systems AG stellte in Ihrem Vortrag „Top 10 Fehler bei der UI-Spezifikation“ eine Liste von Fehlern vor, die wir in Zukunft wohl alle nicht mehr machen werden. Welche das sind erfahrt ihr hier.

Zur gleichen Zeit beschäftigten sich die Teilnehmer des Workshops „Normale Nutzer gibt es nicht! Blind Date des AK Barrierefreiheit der German UPA“ mit extremen Nutzungsbedingungen, die sie gleich selbst erfahren konnten. Zusätzlich gab es Tipps von den Experten zum Umgang inklusive gängiger digitaler Hilfsmittel. So erfuhren alle über konkrete Möglichkeiten, wie konzeptionelle, technische und gestalterische Konsequenzen aus extremen Nutzerverhalten in den eigenen Arbeitsalltag integriert werden können.

Zum Abschluss referierten Katharina Frison, Masterstudentin an der LMU München, und Johannes Huber von designaffairs in ihrem Vortrag „UX Lab 2.0 – Wie man UX Evaluation ganzheitlich und effizient gestaltet.“ darüber, in wieweit eine App zur Evaluierung von User Experience in Zukunft genutzt werden kann. Vorteile dieses Verfahrens ist eine UX Evaluierung, die einfacher, flexibler und günstiger ist und die Vorteile einer Feldstudie nutzt, um den direkten Nutzungskontext mit dem Testobjekt einzufangen. Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie findet ihr in der Präsentation und Master-Thesis von Katharina.

Der 11. World Usability Day in München bot mir eine Menge Input, Gespräche und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Neben der, aus meiner Sicht, sehr gelungenen Veranstaltung, habe ich mich v.a. darüber gefreut so viele interessierte Menschen kennenzulernen durch deren Engagement diese Veranstaltung erst zu Stande gekommen ist. Ich bedanke mich bei allen Referenten, die sich viele Gedanken gemacht haben und in den Vorträgen und Workshops ihre Ideen und Denkanstöße mit uns geteilt haben und den Sponsoren, ohne die so eine für die Teilnehmer kostenlose Veranstaltung nicht möglich ist und natürlich beim Team des Münchner WUD 2015.

@amellus

Anja Stork

UX Consultant

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